Ein Blick zurück und einer nach vorne

Ein Blick zurück und einer nach vorne
Bild zur Meldung: Ein Blick zurück und einer nach vorne

Das Jahr neigt sich dem Ende entgegen. Zeit innezuhalten und zu schauen, was im Dorf im abgelaufenen Jahr passiert ist und wie es im nächsten Jahr weitergehen wird. 

Bedingt durch die steigenden Energiepreise in der Folge des Ukraine-Krieges wurde unser Gemeindehaushalt erst spät fertig und auf Kante genäht. Aber wir wurden nicht zur Untätigkeit und zum schlichten Verwalten gezwungen. Vielmehr konnten wir Geld für dringende Sanierungsmaßnahmen zusammenkratzen und auch ein langewährendes Problem endlich angehen: die Kirchtreppe. Das Land Rheinland-Pfalz hat uns für dieses Projekt einen Zuschuss von 100.000 Euro versprochen und die Kommunalaufsicht einen Investitionskredit in gleicher Höhe genehmigt, so dass wir mit der lange geplanten Maßnahme endlich beginnen konnten. Wir hatten Glück und fanden tatsächlich über die Ausschreibung auch eine Firma, die gewillt war, an der Treppe zu arbeiten. Keine Selbstverständlichkeit, wie man heute immer wieder hört. Handwerker und Baumaterial sind Mangelware. 

 

Das merkten wir an der Treppe auch, weil zum Beispiel der Belag für die Stufen nicht wie geplant im August, sondern erst im Oktober geliefert wurde. Entsprechend verzögerten sich die Arbeiten und erst jetzt, kurz vor Weihnachten ist die Treppe begehbar, wenn auch noch nicht final fertig. Das Geländer fehlt noch und der Belag für das obere Podest. Wir gehen jetzt davon aus, dass die offizielle Eröffnung der Treppe im Frühjahr erfolgen wird. 

 

Einfacher war der Ersatz des Geländers am Gemeindeplatz, das die Gemeindearbeiter mit Hilfe eines örtlichen Lieferanten in Eigenleistung erledigten. Pünktlich zum Herbst hin, bevor der Elbbach Hochwasser führt, wurde noch die neue Fußgängerbrücke fertig. Die Eichenholzbrücke auf verzinktem Stahlgestell sollte die nächsten Jahrzehnte unbeschadet überstehen. 

 

Seit der Flutkatastrophe in der Ahr sind der Katastrophenschutz und die Vorsorge vor Schäden insgesamt mehr in den Fokus der Öffentlichkeit gerückt. Willmenrod gehört in der Verbandsgemeinde Westerburg zu den potentiell von Starkregenereignissen und Hochwasser gefährdeten Gemeinden. Hierzu wurde mit Hilfe eines Ingenieurbüros eine Konzeption erstellt, die Maßnahmen aufzeigt, die nötig werden könnten. Das Ergebnis der Ortsbegehung und erste Ideen wurden uns im Rahmen einer Info-Veranstaltung gezeigt. Welche Maßnahmen wann konkret angegangen werden, wird der Gemeinderat nach der Fertigstellung des Konzepts beraten. Kleine Maßnahmen konnten wir vorsorglich schon umsetzen. So wurden auf dem Waldweg „Steiners Gass“ vom Friedhoch hoch zum Watzenhahn Querinnen gezogen, die das Wasser weg vom Dorf leiten. In den nächsten Wochen wird zudem der Bewuchs am Bach in der Ortslage zwischen Gemeindehaus und Eisenbahnbrücke reduziert. Die Arbeiten verzögern sich etwas, weil der kurzfristige Wintereinbruch zu erheblichen Astbrüchen und etlichen umgestürzten Bäumen führte. Die Beseitigung dieser Schäden hat Vorrang. 

 

Willmenrod ist eine Vorbildgemeinde für die digitale Zukunft. Wobei wir klein anfangen. Aber tatsächlich waren wir das erste Dorf in der Verbandsgemeinde, dass eine regelmäßige Sprechstunde mit dem Digitalbotschafter Michael Koch eingeführt hat. Dabei geht es zunächst einmal darum, die älteren Mitbürger digital fit zu machen, aber im Grunde sind alle willkommen, wenn jeweils am ersten Mittwoch im Monat ab 18 Uhr im Martin-Luther-Haus gehackt und gesurft wird, was die Bits und Bytes hergeben.

 

In diesem Zusammenhang darf ich einmal mehr darauf hinweisen, dass wir seit September wieder eine funktionierende und vor allem aktuelle Website (willmenrod.de) haben, auf der man alle Nachrichten rund ums Dorf lesen kann und die auch von den Vereinen genutzt wird. Es wäre schön, wenn sie sich als Infoquelle etablieren würde.

 

Bestens etabliert ist unser Kindergarten, der seit seiner Eröffnung 1995 schlicht Kommunaler Kindergarten Willmenrod hieß. In der letzten Sitzung des Jahres kam der Gemeinderat dem Wunsch des Kindergartenteams, der Kinder und der Eltern nach, dem Kindergarten einen Namen zu geben. Im Rahmen eines Festes hatten Kinder, Eltern und Erzieherinnen Namen gesucht und auch einen gefunden. Unser Kindergarten heißt jetzt Elbbachzwerge Willmenrod. 

 

Ebenfalls in der letzten Sitzung wurde die Satzung für die gesetzlich vorgeschriebenen Wiederkehrenden Beiträge beschlossen. Wenn in Zukunft seitens der Gemeinde in die Infrastruktur investiert sind, werden die Lasten damit von allen getragen und nicht nur von den direkten Anwohnern. Wir werden im nächsten Jahr, so die Kommunalaufsicht unseren Haushalt wie geplant absegnet, das nicht mehr ganz neue Neubaugebiet Langwiese abschließen. Das ist noch von der allgemeinen Umlage ausgenommen. Wir werden uns ferner mit der energetischen Sanierung des Kindergartens befassen und unsere Dorferneuerungspläne zeitlich und inhaltlich anpassen. 

Dabei hilft uns unser Windrad, dass sich zwar nicht wie erhofft im Frühjahr, aber wahrscheinlich doch gegen Ende des Jahres drehen wird. Die Genehmigungen laufen, aber auch hier gibt es Lieferzeiten und man braucht auch Firmen, die Arbeiten ausführen. 

 

Vorher, genau genommen am 9. Juni sind aber noch Europa- und Kommunalwahlen. Letzteres heißt: Willmenrod wählt einen neuen Gemeinderat und auch einen Ortsbürgermeister. Wir werden dazu im Januar einen Aufruf für Kandidaten starten. Ich selbst werde mich als Ortsbürgermeister wieder zur Wahl stellen. Aber bis dahin ist es noch ein knappes halbes Jahr hin.

 

Jetzt ist erstmal Weihnachten!

Zeit Danke zu sagen allen die sich in und für Willmenrod engagieren auch in der Hoffnung, dass euer Engagement weitergeht und andere ansteckt, es euch gleich zu tun!

 

Ich wünsche allen Dorfbewohnern ein Frohes Weihnachtsfest und ein gesundes und tolles Jahr 2024.

 

Günter Weigel

Ortsbürgermeister

 

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